Blühende Brutstätten

Heute startet der „Kunstfrühling 2005“. Bis zum 28. März zeigen hiesige und auswärtige Kunstschaffende, was Kooperation bedeutet

Bremen taz ■ „Brutstätten und Besessene in Bremen müssen gehegt und gepflegt werden“, sagte der Kulturhauptstadt-Intendant Martin Heller, als er seinen Posten in der Hansestadt übernahm. Gemeint hatte er das natürlich in kultureller Hinsicht. Dieses Versprechen haben er und sein Team Bremen 2010 wohl eingelöst, denn der mit 90.000 Euro aus dem Kulturhauptstadtfonds geförderte „Kunstfrühling 2005“ involviert 15, breitflächig über das gesamte Stadtgebiet gestreute, „kulturelle Brutstätten“.

Ein Novum bei diesem 5. Kunstfrühling, den der Bremer Verband Bildender Künstler (BBK) erstmals 1985 initiierte, ist: Es beteiligen sich daran auch große renommierte Museen wie die Kunsthalle, das Übersee-Museum oder das Neue Museum Weserburg. Daneben aber auch etablierte Galerien wie die von Katrin Rabus. Die Städtische Galerie im Buntentor beherbergt die zentrale Schau. Deren Direktor Hans-Joachim Manske lobt: „Schön ist, dass es sich beim nicht um eine Leistungsschau handelt, sondern sie präsentiert in ungewohnter Dichte verschiedenste Kunstformen.“

Neu ist auch, dass erstmals ein Generalthema die Ausstellungen beherrscht: Kooperation. Als Kurator hat der BBK den Kölner Performance-Künstler Boris Nieslony nach Bremen geholt, der – daraufhin angesprochen – scherzhaft konstatiert: „Also: Kooperation, das ist überhaupt kein Thema.“ Allerdings dann irgendwie doch, aber in einem ungeheuer weit gestreuten Spektrum: Da gibt es KünstlerInnen, die einfach nur mit sich selbst kooperieren. Die „Pärchen-Frage“ sei „eine ganz große“ innerhalb der 38 Kunstprojekte, darüber hinaus seien regelrechte Netzwerke etabliert worden.

Ein Großteil der 110 KünstlerInnen kommt aus Bremen. Um Grenzen zu öffnen, taten sich aber viele auch mit KollegInnen aus Deutschland und dem Ausland zusammen. Dabei entstanden ganz ungewöhnliche Konstellationen: Die Kooperationen sind teilweise berufsübergreifend: PsychoanalytikerInnen, StadtplanerInnen oder Informatikspezialisten sind hier Partner der KünstlerInnen. dab

Start ist heute um 18 Uhr in der Galerie im Winter, Richard-Wagner-Str. 32. Zentrale Eröffnung: Städtische Galerie im Buntentor, 26. Februar, um 20 Uhr. Programmübersicht unter www.kunstfruehling.de.