Wochenübersicht: Musik
: Sandra Löhr hört auf den Sound der Stadt

„Chemical Brothers“: 27. 2., 20 Uhr, Columbiahalle; „Queens of Stone Age“: 26. 2., 20 Uhr, Postbahnhof (ausverkauft)Udo Mader: 25. 2., 21 Uhr, Club der polnischen Versager

Ehrensache, dass sie im Video zur neuen Single „Push the Button“ natürlich nicht zu sehen sind. Stattdessen rennt eine Gruppe schwarzer Jugendlicher durchs Bild, die sich ihre Gesichter mit einer bizarren, weißen Clownsbemalung zugekleistert haben, was dem Look eines Aphex-Twin-Videos ähnelt. Irgendwann schaffen es die Teenager in einen Club und legen auf der Tanzfläche so wilde, rhythmische Verrenkungen hin, dass sie wieder rausgeschmissen werden. Ende. Moral oder Botschaft der Geschichte? Keine. Die „Chemical Brothers“ sind alles andere als tönende Selbstdarsteller und halten sich lieber im Hintergrund. 1995 veröffentlichten sie ihre erste Platte, und schon da ging es ihnen vor allem um die Musik, die da wäre: HipHop, gemischt mit Elektronik und etwas Pop. Doch mittlerweile haben die beiden Herren auch etwas zu sagen. Auf der neuen Platte finden sich sogar Lieder über den Irakkrieg.Einen Tag vorher, am Samstag, spielen die „Queens of the Stone Age“ im Postbahnhof, und wie immer, wenn etwas wirklich gut ist – und das sich auch noch bis in die hintersten Ecken von Brandenburg, Zehlendorf und wie all die Orte heißen, aus denen vermutlich die Leute kommen, die die letzten Karten gekauft haben, herumspricht –, ist es schwierig, dabei zu sein. Will sagen: Das Konzert ist leider schon seit Wochen ausverkauft, da bleibt nur der Gang zum Plattenladen, um sich wenigstens die neue CD „Lullabies to paralyze“ zu kaufen.Vielleicht nicht ganz so überlaufen wird sicher das Konzert von Udo Mader, einem wohlbekannten Gast aus der „Reformbühne Heim und Welt“ im Kaffee Burger. Der spielt heute Abend im Club der polnischen Versager. Das sieht dann in etwa so aus: ein Mann, ein Schlagzeug, ein Jagdhorn, ein Akkordeon. Raus kommen dann Seemannslieder, Jazz und ein bisschen Rock ’n’ Roll.