Burundis Frieden

Am 28. Februar stimmt das Wahlvolk Burundis über eine neue demokratische Verfassung ab. Sie soll den Weg zu freien Kommunal- und Parlamentswahlen ebnen. Das gewählte Parlament soll dann bis Ende April einen neuen Präsidenten bestimmen. Damit soll eine von derzeit 5.348 UN-Blauhelmsoldaten überwachte Übergangsperiode von Militärdiktatur zur Demokratie und gleichzeitig von Bürgerkrieg zu Frieden zu Ende gehen. Sie begann im November 2001 mit der Einsetzung einer nach Hutu- und Tutsi-Parteien quotierten Regierung, erst mit dem Tutsi Pierre Buyoya als Präsidenten und ab Mai 2003 mit dem Hutu Domitien Ndayizeye. Beide dürfen sich nicht als Präsidentschaftskandidaten zur Wahl stellen. Nach den Wahlen wird die Quotierung von Regierungsposten zwischen Hutu- und Tutsi-Parteien allerdings beibehalten, um Spannungen zu minimieren. Die bewaffneten Hutu-Rebellen des Landes haben seit 2001 eine nach dem anderen ihren Kampf beendet; ihre Politiker sind in die Regierung eingetreten, ihre Kämpfer werden zum Teil in die bisher Tutsi-dominierte Armee integriert. Nur noch die radikale Nationale Befreiungsfront FNL kämpft weiter. Kurz vor dem Verfassungsreferendum werden die Spannungen größer: Burundis große Tutsi-Parteien rufen zu einem Nein bei der Volksabstimmung auf. D.J.