Die Mini-Documenta

Ab Sonntag zeigt die Kunsthalle Nachwuchs-Künstler

Bremen taz ■ „Auch Bremen hat seine Mini-Documenta!“ Kunsthallen-Direktor Wulf Herzogenrath spricht’s mit Begeisterung, und auch der Sprecher des privaten Stifterkreises des „Kunstpreises der Böttcherstraße in Bremen“, Claus H. Wencke, ist von diesem Gedanken beseelt.

Und tatsächlich: Was ab Sonntag bis zum 17. April in der Kunsthalle zu bestaunen ist, erinnert in vielen Aspekten und in der hauptsächlichen Verwendung elektronischer Medien an die Dokumenta. Seit 1985 ist der im zweijährigen Turnus verliehene Preis – immerhin einer der bedeutendsten für Junge Kunst in Deutschland und mit 15.000 Euro dotiert – eng mit der Kunsthalle verknüpft. Nicht nur, dass die privaten Stifter Mitglieder des Kunstvereins sind, sondern die jeweils zehn AnwärterInnen auf den Bremer Kunstpreis präsentieren ihre Werke in der Kunsthalle der Öffentlichkeit, bevor die PreisträgerIn am 7. März bekannt gegeben wird.

Eigentlich gibt es diesen Preis schon seit 50 Jahren: Ludwig Roselius, damaliger Inhaber der HAG AG, rief ihn 1955 ins Leben, um den „künstlerischen Nachwuchs“ zu fördern. Und auch heute noch gilt: Es sollen bildende KünstlerInnen ausgezeichnet werden, die „noch nicht eine Würdigung solcher Art erfahren haben, wie sie der Qualität ihres Schaffens entspricht“. Tino Sehgal, der Preisträger von 2003, gestaltet in diesem Jahr den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. dab