LESERINNENBRIEFE
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■ betr.: „Sagers Alleingang“, taz hamburg vom 24. 6. 2009

Nichts vorweggenommen

Warum sind sie so empfindlich, die Fraktions- und Parteispitzen der GAL? Krista Sager ist nicht Teil der schwarz-grünen Koalition, sondern Bundestagsabgeordnete und -kandidatin. Die WählerInnen haben einen Anspruch darauf, Sagers Meinung zum Thema Uni-Umzug zu erfahren, auch wenn diese Frage im Bundestag weder erörtert noch entschieden wird. Insbesondere die EimsbüttlerInnen dürfte interessieren, wo die Wahlkreiskandidatin unimäßig zu verorten ist. Die – aus guten Gründen – noch nicht abgeschlossene Entscheidungsfindung in Parteien, Koalition und Senat wird dadurch nicht vorweggenommen. Demokratie lebt davon, dass öffentlich diskutiert wird – nicht nur in koalitionären Hinterzimmern. HOLGER GUNDLACH

■ betr.: „Kammer kontra Umweltzone“, taz hamburg vom 27. 6. 2009

Keine Revolution

Handelskammer-Präses Frank Horch stellt die Wirklichkeit ein wenig auf den Kopf. Selbstverständlich trägt eine Umweltzone zur Luftreinhaltung bei. Denn dann gibt es einen wesentlich höheren Anreiz für die Bevölkerung, auf alternative Mobilitätsmöglichkeiten umzusteigen. Die Argumentation wirkt ein wenig altbacken und zeigt, dass die Wirtschaft nicht selten selbst zu den größten Reformbremsen zählt: Was für sie eine Art Revolution darstellt, ist andernorts in Europa längst Normalität! RASMUS PH. HELT