Kein Kompromiss am Niederrhein

DINSLAKEN taz ■ Der „Runde Tisch“ zum Dinslakener Trinkwasser und dem Kohleabbau unter dem Mommbach ist ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Nach über dreistündiger Diskussion im NRW-Umweltministerium in Düsseldorf verständigten sich die Beteiligten auf die Bildung eines Arbeitskreises, an dem unter der Leitung des Ministeriums die Stadt, der Rat und die Stadtwerke Dinslaken, der Lippeverband, der NABU, die Bürgerinitiative Bergbaubetroffener und die Deutsche Steinkohle (DSK) teilnehmen sollen.

„Mein Fazit ist positiv, weil es gelungen ist, alles sachlich zu erörtern“, bewertete NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) die Gespräche. Grundlage eines Kompromisses sei, dass sich die Qualität des Dinslakener Trinkwassers nicht verschlechtern dürfe. „Wir kommen von sehr verschiedenen Positionen. Wir müssen sehen, ob wir da zusammenfinden“, so Höhn.

Alle Beteiligten lobten die konstruktive Atmosphäre der Gespräche: „Es hat jetzt nicht mehr diesen verleumderischen Zungenschlag aus der Vergangenheit gehabt“, spielte die Dinslakener Bürgermeisterin Sabine Weiss (CDU) auf die Diskussion um angebliche Geldforderungen bei den Verhandlungen mit der DSK an. Die Erfolgsaussichten sieht sie jedoch skeptisch: „Ich glaube, dass wir letztendlich keine einvernehmliche Lösung erzielen werden. Das kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen.“

Auch der Stadtrat und der Vorsitzende der Bürgerinitiative Bergbaubetroffener, Klaus Friedrichs, beharren auf ihrer Positionen: „Die schlechteste Lösung wäre, schlechteres Rohwasser zuzulassen und dann wieder Aufbereitungsanlagen zur Korrektur zu errichten. Das ist mit der BiB kaum zu machen“, sagte Friedrichs. Für DSK-Chefmarkscheider Emanuel Grün ist dagegen ein Kompromiss für alle Seiten möglich – auch auf Basis der von Dinslaken abgelehnten Rahmenvereinbarung oder dem Entwurf des Lippeverbandes. Bis Mai müsse eine Lösung her, sonst gebe es für Walsum ein Genehmigungsverfahren mit offenem Ausgang. ALEXANDER FLORIÉ