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: Das verkaufte Kultur-Drittel

„Kulturdrittel“ war schon lange ein viel zu großes Wort für den wilden Parkplatz zwischen Uni-Gästehaus und Versicherungsbörse auf dem Teerhof. Demnächst wird die Fläche, sommers auch als Strandcafé genutzt, für einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben.

Drei Millionen Euro wird die Faulenquartier Projektgesellschaft für den Erwerb des Grundstücks zahlen. Dem hat zuletzt der Vermögensausschuss zugestimmt.

Wohnen und Arbeiten lautet die Devise der Zukunft – nachdem der Bremer Senat die ursprünglich geplante kulturelle Nutzung schon im Jahr 2002 offiziell abgesagt hatte: Für zuschussbedürftige Kulturprojekte gab es vom Finanzsenator kein Geld. Jetzt sieht die aktuelle Planung vor, den Bereich „architektonisch hochwertig“ zu bebauen. Im Herbst wird eine erste Entscheidung für ein Planungsbüro erwartet. Dann wird sich herausstellen, wie welche Unternehmenskultur das Inseldrittel künftig prägt.

Zur Erinnerung: Das Kulturdrittel war eine Konzession des SPD-Senats im Wahlsommer 1987. Es sollte eine Kompromisslinie aufzeigen – vor dem Hintergrund heftig umstrittener Schickimicki Wohnbebauung auf dem Teerhof und der Verdrängung von Kulturinitiativen aus der Weserburg. Die sollte, umgebaut zum Museum, exklusiv zur Heimat für zeitgenössische Kunst werden. Schon mit dem Bau des Uni-Gästehauses wurde das Kulturdrittel geschrumpft.

ede