WAS BISHER GESCHAH – DAS NEUE AMT, DER TSUNAMI UND DIE HOHEIT DER KREISE

Sein Reich: Christoph Unger gebietet über das neue Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Vorher hieß die Behörde Zivilschutz-Bundesamt – sie war gedacht für den Kriegsfall. Aber nach Ende des Kalten Krieges schlief das Amt ein. Jetzt sollen Unger und seine 300 Mitarbeiter mit moderner Technik bei Katastrophen bereitstehen: bei Terroranschlägen, Fluten, Chaos in der Stromversorgung, Seuchen.

Seine Bewährungsprobe: Der Tsunami stellte Unger auf eine erste Probe. Es klappte: Sein Amt wertete Passagierlisten aus und schaltete für traumatisierte Urlauber und Angehörige von Vermissten eine Hotline. Gleichzeitig bündelte das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) Informationen.

Sein Problem: Der Tsunami war in Asien. Bei einem Notfall im Inland könnte es jedoch schwieriger werden: Denn Ungers Amt kann noch so gut sein, für den Katastrophenschutz sind die Bundesländer zuständig. Und in den Ländern haben wiederum Landkreise und Städte so genannte Hauptverwaltungsbeamte vor Ort. Immerhin: Unger kennt sich hier aus, denn er war früher bei der Feuerwehr und zuletzt Abteilungsleiter für Katastrophenschutz im Innenministerium Niedersachsens. AGX