U-Bahn-Ring wiederbelebt

UMBAU ABGESCHLOSSEN Der Streckentausch von U 2 und U 3 ist perfekt, die Sperrung zwischen Gänsemarkt und Berliner Tor seit Montag aufgehoben

Die 1911 gegründete HHA befördert täglich mehr als eine Million Fahrgäste mit U-Bahnen und Bussen. Als größtes Unternehmen im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) erbringt sie rund 55 Prozent der Bus- und Schnellbahnleistungen in Hamburg.

■ 2008 verzeichnete die HHA im vierten Jahr in Folge einen Fahrgastzuwachs. Die Marke von 400 Millionen Passagieren wurde nur hauchdünn verfehlt.

■ Über ihre Tochter Benex ist die HHA am Metronom und mehreren weiteren Regionallinien im Norden beteiligt.

Seit Montagmorgen gibt es wieder einen U-Bahn-Ring in Hamburg. Mit Betriebsbeginn um 4.18 Uhr wurde der Streckentausch der Linien U 2 und U 3 besiegelt. Damit wurde die fast sechsmonatige Sperrung der U 2 zwischen Gänsemarkt und Berliner Tor aufgehoben. Zugleich wurde die Modernisierung des Bahnhofs Jungfernstieg beendet und ein neues Stellwerk in Betrieb genommen. „Froh und erleichtert“ zeigte sich Tina Allerheiligen, Sprecherin der Hamburger Hochbahn (HHA), über die reibungslose Umstellung im Morgengrauen.

Ein vier Jahre dauerndes Mammutprojekt sei damit erfolgreich beendet worden, sagte Ulrich Sieg, im Hochbahn-Vorstand für Infrastruktur verantwortlich. „Größtenteils bei laufendem Betrieb haben wir über 1.200 Meter Gleise aus- und über 1.500 Meter Gleise wieder eingebaut.“ Die veranschlagten Kosten von 33 Millionen Euro seien eingehalten worden. Der Linientausch zwischen der „roten“ U 2 und der „gelben“ U 3 sei neben dem Bau der neuen U-Bahn-Linie U 4 „ein wichtiger Schritt, um das Hamburger U-Bahn-Netz für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen“, sagte Sieg.

Die neue U 3 fährt jetzt wieder auf der historischen Ringlinie vom Berliner Tor über Hauptbahnhof, Landungsbrücken, Schlump und Barmbek. Diese 17,5 Kilometer lange Strecke war 1912 die erste Linie in Hamburg. Erst 1973 waren die Streckenführungen verändert worden – und das wurde nun rückgängig gemacht. Dadurch können auf den besonders stark frequentierten Strecken von Niendorf und Eimsbüttel in die Innenstadt sowie aus dem Hamburger Osten in die City durchgehend die 120 Meter langen Züge der U 2 eingesetzt werden. Dafür mussten mehrere Bahnsteige verlängert werden.

Das nächste Großprojekt ist schon in Arbeit. Für die umstrittene U 4 vom Jungfernstieg in die Hafencity wird bereits kräftig gebuddelt. Die Kosten dürften bei 75 Millionen Euro pro Kilometer liegen. Insgesamt werden für die Linie mehr als 300 Millionen Euro kalkuliert.

Mit lediglich etwa zehn Millionen Euro pro Kilometer wird das zweite Großprojekt deutlich günstiger werden. Mit der Einführung der Stadtbahn in Hamburg soll eine Verbindung von der Großsiedlung Steilshoop durch Barmbek und Eppendorf zum Bahnhof Altona hergestellt werden. Einzelheiten über die Trassenführung und den Planungsstand wollen Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) und Hochbahn-Chef Günter Elste am morgigen Mittwoch bekannt geben. SVEN-MICHAEL VEIT