Ehrenamt im Lesesaal

Um einen längeren Betrieb zu ermöglichen, sollen in Kölner Schulbibliotheken künftig Freiwillige mithelfen

KÖLN taz ■ Kölner Schulen suchen neues – und unbezahltes – Personal: Wer Liebe zu Büchern und Kindern mitbringt, kann sich als Ehrenamtler an einer der 13 Bibliotheken an Schulzentren und Gesamtschulen bewerben. Dort sollen sie die Fachkräfte unterstützen und verlängerte Öffnungszeiten ermöglichen. Was sie dort tun sollen, steht in einem „Leitfaden für Ehrenamtliche“, der jetzt vorgestellt wurde.

Nach einer Einarbeitungszeit sollen die Ehrenamtler bei der Aufsicht, der Buchbearbeitung, Ausleihe und Rücknahme, Renovierungen sowie Reinigungs- oder Umräumarbeiten helfen. Mitbringen sollen sie PC-Kenntnisse sowie die Bereitschaft, sich mindestens ein Jahr mindestens zwei Stunden pro Woche zu engagieren. Geboten wird „ein lebendiger Austausch mit jungen Menschen“ sowie die „Teilnahme an Schulveranstaltungen“.

Das Aktionsbündnis „Leselust statt Pisafrust“ steht der Initiative mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits hoffe man auf kompetente Unterstützung, sagt Angelika Casper vom Bündnis. Andererseits warnt man, dass die Verwaltung mit den Ehrenamtlern Festangestellte verdrängen wolle: „Das werden wir genau beobachten“, so Casper, „Ehrenamtler können keinen Diplombibliothekar ersetzen“. „Leselust statt Pisafrust“ wurde gegründet, als die Verwaltung 2002 Schulbibliothekare einsparen wollte. Dieses Jahr hat der Kämmerer die Stellen erneut auf die Sparliste gesetzt. Die schulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Rat sagt aber, man habe von der Schulverwaltung „die Zusage, dass sie das nicht zulassen wird“. JÜRGEN SCHÖN

Kölner Freiwilligen Agentur, Tel. 0221/923 33 64, Schulverwaltung Tel. 0221/221 292 46