Für Renommier-Institut fehlen 30.000 Euro

Das Tanzfilminstitut steckt in der Klemme – obwohl das Kulturressort trotz Haushaltssperre einspringt

Bremen taz ■ Über die Ursachen der finanziellen Misere des Deutschen Tanzfilminstitus widersprechen sich die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) und das Bremer Kulturressort. Zur Erinnerung: Das seit Oktober im ehemaligen Polizeihaus angesiedelte Tanzfilminstitut hat Liquididätsprobleme, Lohn- und Mietkosten konnten zuletzt nicht bezahlt werden. Dies hängt vor allem mit der hohen Jahresmiete von 80.000 Euro am neuen Standort zusammen.

Während die Bremer Kulturbehörde für den Fehlbetrag die Berliner Bundesbeauftragte haftbar machen will – ihre Behörde sei über den Umzug und die damit verbundenen höheren Kosten informiert gewesen und müsse den Zuschuss für das Institut erhöhen – äußert man sich in Berlin verärgert. Dass das Tanzfilminstitut, das wegen seiner Archivgröße deutschlandweit als bedeutend gilt, so teurr residiere, habe man erst nach dem Umzug erfahren. „Weshalb quartiert Bremen das Institut in ein Gebäude mit so horrenden Mieten ein?“

In Bremen hat sich unterdessen die Lesart durchgesetzt, dass Berlin selbst den Umzug befördert hätte. Die BKM habe seine Förderung doch sogar auf 40.000 Euro pro Jahr erhöht. Helge Rehders, Sprecher der Kulturbehörde, betont: „Die BKM war immer über den Umzug informiert.“

Seit 2001 fördern Bremen und der Bund das Institut jeweils zur Hälfte. Bis Ende 2004 belief sich die Gesamtfördersumme auf 60.000 Euro jährlich. Das reichte bis zum Umzug des Archivs, das sieben Personen beschäftigt; in Universität und Institut Francais lagen die Kosten niedrig. Doch nun braucht das Institut – bei 140.000 Euro Ausgaben pro Jahr – 30.000 Euro mehr pro Jahr. Vom Bund, meint die Bremer Kulturbehörde, die ihre 40.000 Erhöhung schon zahlt und trotz Haushaltssperre einspringt. dab