Firmen gegen ältere Mitarbeiter

GELSENKIRCHEN dpa ■ 15 Prozent der Unternehmen sind nach einer Studie des Gelsenkirchener Instituts Arbeit und Technik (IAT) „grundsätzlich“ nicht bereit, ältere Arbeitnehmer einzustellen. Fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) habe in einer repräsentativen Befragung angegeben, über 50-jährige Mitarbeiter nur dann einzustellen, wenn etwa Beihilfen gezahlt würden oder es keine jüngeren Bewerber gebe, berichtete das IAT gestern. Nur gut jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) habe sich bei der Befragung bereit gezeigt, Ältere ohne Bedingungen einzustellen. Die meisten Betriebe in Deutschland seien bislang weder bereit noch in der Lage, sich auf das Altern der Gesellschaft und ihrer Belegschaften einzustellen, so die Forscher. Strategien wie Altersteilzeit, eine auf die Bedürfnisse Älterer zugeschnittene Gestaltung der Arbeitsplätze und -abläufe bis hin zur Weiterbildung seien überwiegend nicht vorhanden. Den Betrieben bleibe heute die Wahl, sich an die Alterung der Erwerbstätigen anzupassen oder künftig verstärkt um knapper werdende junge Arbeitskräfte zu konkurrieren, so IAT-Arbeitsmarktforscher Martin Brussig.