Den Frieden schützen

Diakonie und Bremer Tamilen sammeln gemeinsam für langfristige Hilfsprojekte in Nord-Ost-Sri Lanka

Bremen taz ■ Die Opfer der Tsunami-Katastrophe haben Hilfe weiterhin nötig. Doch in Sri Lanka erschwert dies die politische Situation. In diese Lage greifen nun die Diakonie und ein Zusammenschluss aus acht Bremer Tamilengruppen ein. Sie haben den Verbund „Partnerschaften mit Nord-Ost-Sri Lanka“ gegründet, der sich mit der Arbeit von „Brot für die Welt“ solidarisch erklärt – und gemeinsam Spenden für die von Tamilen bewohnte Nordostregion Sri Lankas sammelt.

Wichtig sei, dass die Menschen direkt vor Ort und langfristig unterstützt würden, erklärt Ramanarajah Selvaratnam. Der Abiturient, Kind tamilischer Flüchtlinge, die vor Jahren in Deutschland Schutz fanden, ist in dieser Sache Sprecher der rund 1.500-köpfigen tamilischen Hindu-Gemeinde in Bremen. Er berichtet, dass die Flut den Norden stark getroffen habe – jene inländische Fluchtregion, wo viele Tamilen leben, die seit dem Waffenstillstand 2002 gerade angefangen hatten, sich ein „neues Leben“ aufzubauen.

„Es ist zu gefährlich, wenn beide Seiten zu viel Geld in die Hände kriegen – trotz der Waffenruhe“, sagt Selvaratnam. Bis heute drohe die Zivilbevölkerung zwischen die Interessen der Armee und der Rebellenarmee „Tamilische Befreiungstiger“ zu geraten. Nach Presseberichten missbrauchen die Konfliktparteien die Katastrophenhilfe politisch. Hilfsgüter werden beispielsweise gar nicht bis in den Norden durchgelassen oder behindert. Deshalb sei das Bündnis mit der Diakonie so wichtig. Sie verfügt über lange Erfahrungen mit Aufbauprojekten in Übersee.

Die Hilfe soll vor allem an besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen gehen. So soll ein auf drei Jahre ausgelegtes Projekt der „Eastern United Women’s Organisation“, das hauptsächlich Kriegswitwen und Kindern hilft, im Distrikt Trincomalee an der Ostküste gefördert werden. 100.000 Menschen haben hier durch die Flut ihre Lebensgrundlage verloren. Der Beitrag der Bremer: Bis 2008 insgesamt 77.000 Euro zu sammeln. dab

Spenden können unter dem Stichwort „Hilfe für Sri Lanka“ auf das Konto: 112 54 00, BLZ: 290 501 01, Sparkasse Bremen überwiesen werden.