Neonazis hinter Gittern

Erneut breiter Bürgerprotest gegen rechten Infostand im Zentrums Harburg

Punks standen am CDU-Infostand, fein gekleidete Damen und Herren gingen zum GAL-Tisch, andere warteten bei der SPD. An die 200 Menschen folgten am Samstag in Harburg den Demoaufrufen der politischen Parteien und eines Antifabündnisses gegen „Rechts“.

Denn eigentlich wollten die Neonazis um den Hamburger Christian Worch erneut einen Infostand am Herbert-Wehner-Platz aufbauen. Doch stattdessen standen die etwa 80 Rechten nur hinter Polizeigittern und Ketten aus mehreren hundert Beamten herum. Vor vier Wochen waren es weniger Polizisten gewesen und der rechte Stand war von Gegendemonstranten umgestoßen worden.

Diesmal waren die Neonazis abgschirmt: Nur Fragmente von den Reden schallten übern Platz. Neonazi Worch sagte, sich weiter in Harburg für „die Deutschen“ einsetzen zu wollen. Und ein Kader aus Hamm erklärte sich solidarisch mit dem verhafteten Auschwitzleugner Ernst Zündel.

Trotz des Polizeiaufgebots kam es zu Störungen: Gegendemonstranten brachen Polizeigitter auf und warfen Farbeier. Einige Antifaschisten gelangten auf ein Kaufhausdach und schmissen Schneebälle. Nach vier Stunden zogen sich die Rechten zurück, über die ein Polizist sagte: „In Harburg treffen sie sich regelmäßig in einigen Lokalen.“ as