Protest bei Ärztin

Bündnis gegen Brechmitteleinsatz besucht Polizei-Ärztin

Bremen taz ■ Am späten Nachmittag enterten gestern rund zehn Mitglieder des Bremer Bündnisses gegen Brechmitteleinsatz die Praxis der Ärztin Monika Haenelt, die seit Jahresbeginn für den ärztlichen Beweisssicherungsdienst und damit die Brechmittelvergabe in Bremen zuständig ist. Es sei ihnen darum gegangen, den Tod des nach gewaltsamer Brechmittelvergabe gestorbenen mutmaßlichen Dealers im Januar nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und erneut auf die Brechmittelvergabe aufmerksam zu machen, die auch ohne Gewalt umstritten sei. Die Ärztin diskutierte nicht, sondern rief die Polizei. Noch vor deren Eintreffen räumten die Demonstranten das Feld.

Nach dem Vorfall vom Januar ist Bremen vom Brechmitteleinsatz unter Zwang abgerückt, stattdessen sollen nun mutmaßliche Beweisstücke in einem Drogenklo ans Licht kommen – das aber ist noch nicht in Betrieb, weil sich bisher alle Beteiligten geweigert hatten, die Exkremente der mutmaßlichen Dealer zu untersuchen. Ein externes Labor soll dies jetzt übernehmen. sgi