DIE FOTOGRAFIN

Die Bilder zu diesem Dossier stammen von Elinor Carucci. „Die erste Person, die ich jemals fotografiert habe, war meine Mutter“, erzählt die 33-jährige israelische Fotografin. Damals war sie 15 Jahre alt. Es war still und friedlich in der Jerusalemer Wohnung, die Mutter schlief, Elinor holte die Kamera und wartete. Sie drückte genau in dem Moment auf den Auslöser, als die Mutter aus dem Mittagsschlaf erwachte.

Seitdem fotografiert Elinor Carucci ihre Familie. Mutter, Vater, Bruder, später ihr Mann Eran und natürlich Elinor selbst, das sind ausnahmslos die Protagonisten der Künstlerin. Was anfangs als Dokumentation ihres Privatlebens geplant war, ist heute zu einem fast universellen Porträt einer Familie geworden und darüber hinaus zu einer grenzüberschreitenden Untersuchung des Themas „Intimität“.

1995 ging Elinor Carucci nach New York, wo sie bis heute als Künstlerin und Magazinfotografin lebt. Ihre Arbeiten wurden bisher unter anderen in der New York Times, im New Yorker, in Newsweek und Village Voice veröffentlicht. 2002 erschien der Fotoband „Closer“. Kommenden Juni veröffentlicht der Steidl Verlag ihr Buch „Diary of a Dancer“. Carucci hat nämlich zehn Jahre lang als Bauchtänzerin gearbeitet. KAB