: Stampas Abgesang
Laeiszhallen-Geschäftsführer will zum Herbst dieses Jahres Intendant der Dortmunder Konzerthalle werden
Unfroh bis gereizt beschied Laeiszhallen-Geschäftsführer Benedikt Stampa gestern Fragen nach seinen Plänen, zum Herbst in die Intendanz der Dortmunder Konzerthalle zu wechseln. „Ich war fast zehn Jahre in Hamburg und betrachte das Arbeiten an einem Haus wie der 2002 eröffneten ,Philharmonie für Westfalen‘ als Herausforderung“, orakelte Stampa, der nun wohl um eine vorzeitige Beendigung seines bis 2008 laufenden Vertrags in Hamburg ersuchen wird.
Um die künftig in einer Person vereinte Intendanz von Laeiszhalle und Elbphilharmonie war er nicht explizit gebeten worden, weshalb er sich seit einiger Zeit anderweitig bewarb. „Elbphilharmonie – gibt es die schon?“, kontert Stampa denn auch verbittert entsprechende Fragen. „Da sehe ich noch keine Personalplanung“, sagt der gebürtige Westfale, der sich auch dadurch nicht schrecken lässt, dass sein Dortmunder Vorgänger Ulrich Andreas Vogt nach Streitigkeiten mit der Stadt über Subventionen das Handtuch geworfen hatte. Inzwischen wurden die Zuwendungen um eine Million auf 4,9 Millionen Euro erhöht: „Das Haus ist entschuldet, und außerdem kommentiere ich keine Zahlen“, so Stampa.
Fragen schließlich, ob sich die Hamburger Kulturbehörde bemüht habe, ihn zu halten, kontert Stampa mit einem kryptischen „weiß ich nicht“. Und auch die Behörde zeigt angesichts der Abgangspläne wenig Regung: „Wenn der Dortmunder Stadtrat am 17. März endgültig entschieden hat, werden wir uns äußern“, sagt Behördensprecher Björn Marzahn.
Scheint also nicht sehr tränenreich zu sein, dieser – nach Opernchef Louwrens Langevoort – zweite Abgang eines Musik-Managers, für den in der künftigen Hamburger Intendanz-Konstruktion schlicht kein Platz gewesen wäre. Petra Schellen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen