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UNTERM STRICH

Einmal Michelangelo spielen! Der in der DDR atheistisch aufgewachsene Maler Norbert Bisky träumt davon, einmal eine Kirche auszumalen. Neben einer Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art und einem längeren Aufenthalt in Brasilien sei das ein Wunsch, den er sich noch unbedingt erfüllen wolle, sagte der 38 Jahre alte Bisky in einem Interview des evangelischen Monatsmagazins chrismon. Er verwende in seinen Bildern immer wieder biblische Motive. Religion sei zuletzt ein „wahnsinnig wichtiges Thema“ geworden. „Vielleicht werde ich mich taufen lassen.“ Er glaube jedenfalls, dass es ein größeres Prinzip gebe als den Egoismus, ein Sinn im Leben sei nicht über das Bankkonto herzustellen – was ja auch sein kann, darf man hinzufügen. Aber folgt daraus schon, dass man den Sinn des Lebens in der Kirche findet?

Gefragt nach dem Mauerfall vor 20 Jahren sagte Bisky, ihm sei zwar nicht zum Feiern zumute, aber er sehe auch keine negativen Entwicklungen seither. „In der DDR wäre ich nicht Künstler geworden, früher oder später wäre ich mit diesem perversen Regime in Konflikt gekommen.“

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