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DAS GIBT ZU DENKEN

DIE REDAKTIONSASSISTENTIN (90-60-90) der Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung muss zurückkehren. Das fordern LeserInnen. Die Redaktionsassistin (RA) war lange Zeit integraler Bestandteil der Klatschrubrik „Herzblattgeschichten“. Vor zwei Wochen aber hatte Autor und FAZ-Lokalchef Peter Lückemeier, 54, geschrieben, er dürfe sie nicht mehr auftauchen lassen. Warum nicht?

In der Regel ist die RA sympathisch, osteuropäischer Herkunft, hat „so ’ne Dinger“ und kommt am Ende des Textes in einem knappen Rock ins Zimmer des Autors. Ihre Funktion besteht in der ironischen Übersteigerung des inhaltsentleerten Körperfetischismus der Promis sowie der Gestaltung einer Schlusspointe. Dagegen steht der Vorwurf des „Altmännerhumors“. Und nun? „Die Resonanz ist enorm“, sagt Lückemeier. „Die Redaktionsassistin weckt unglaubliche Fantasien bei Männern und Frauen.“ So schrieb eine Leserin, ohne die RA werde „der weiblichen Leserschaft jede Möglichkeit zur Identifikation genommen“. Ein Leser „fleht auf den Knien“ um Rückkehr und beteuert, seine Frau sei „informiert“ und billige den Begehr. Womöglich sind die Leser der FAS entspannter, als mancher annimmt. Kehrt die Redaktionsassistentin also in der morgigen Ausgabe zurück? „Ich weiß es noch nicht“, sagt Lückemeier.

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