Erneute Wende im Bieterwettstreit um Opel

AUTOMARKT Finanzinvestor Ripplewood bessert sein Angebot nach. In Kürze soll ein Vertrag vorliegen

FRANKFURT/MAIN ap | Erneute Wende im Bieterwettstreit um Opel: Der bislang vom Mutterkonzern General Motors favorisierte Interessent Magna könnte doch noch leer ausgehen. Der Finanzinvestor Ripplewood besserte sein Angebot nach und will nach Medienberichten in den kommenden Tagen einen Vertrag vorlegen. Dagegen gerät der Zeitplan des kanadischen Konzerns Magna offenbar ins Stocken. Die Bundesregierung bekräftigte indes, mit allen Interessenten sprechen zu wollen.

Die in Belgien ansässige Ripplewood-Tochter RHJ International will in dieser Woche dem GM-Vorstand und dem Opel-Treuhand-Beirat einen komplexen Vertrag vorlegen, wie die Bild am Sonntag berichtete. Bislang gilt der Zulieferer Magna als aussichtsreichster Kandidat für die Übernahme von Opel. GM-Konzernchef Fritz Henderson hatte am Freitag bestätigt, dass es mit den Interessenten Magna, RHJ und BAIC Verhandlungen gibt. Mit einem Abschluss sei noch im Juli zu rechnen.

Laut Bild am Sonntag sollen nach dem nachgebesserten RHJ-Angebot alle deutschen Standorte erhalten bleiben, auch das Werk in Bochum. Dort solle der neue Zafira gefertigt werden.

Der RHJ-Restrukturierungsplan sehe einen Garantiebedarf der europäischen Staaten mit GM-Standorten von insgesamt 3,8 Milliarden Euro vor, die spätestens bis 2014 zurückgezahlt werden sollen. Das wäre knapp 1 Milliarde Euro weniger als bei Magna, mit einer zudem deutlich kürzeren Rückzahlungsfrist. Von den rund 52.000 Opel-Jobs in Europa würden nach dem RHJ-Konzept etwas weniger als 10.000 abgebaut werden, wie die Zeitung schreibt.