Die grössten Lobbygruppen

Nahezu alle großen gesellschaftlichen Gruppen versuchen über Verbände Einfluss auf die Parlamentarier zu nehmen. Die wichtigsten, die gemeinsam das „Haus der Wirtschaft“ in Berlin-Mitte gebaut haben, sind der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Letztere ist vor allem für sozial- und arbeitspolitische Themen zuständig. Zudem hat aber auch jede Branche ihre eigenen Verbände, die in Berlin für ihre Positionen werben. Große Unternehmen leisten sich eigene „Konzernrepräsentanzen“ und Beauftragte für die Bundespolitik. Die großen Energieversorger zählen ebenso dazu wie Volkswagen, Lufthansa oder die Deutsche Telekom. Zum Instrumentarium der Lobbyisten gehören die traditionellen „Parlamentarischen Abende“, zu denen Bundestagsabgeordnete eingeladen werden und über die Sicht der jeweiligen Branche auf ein bestimmtes Politikfeld informiert werden. Viel entscheidender, so sagen Lobbyisten, sei aber der permanente persönliche Kontakt mit Abgeordneten und ihren Referenten. „Die politische Arbeitsebene wird von vielen Lobbyisten in ihrerBedeutung […] unterschätzt“, mahntdas „Handbuch des deutschen Lobbyisten“. Doch im Umgang mit ihnen gelte es zu beachten, dass ein wissenschaftlicher Mitarbeiter „in aller Regel bedeutend weniger verdient als der Unterneh-menslobbyist“.STEP