Meisner, der Anti-Tod-Aktivist

KÖLN dpa/taz ■ Die Bedeutung der Auferstehung Christi als Symbol für die Überwindung des Todes stand im Mittelpunkt der Predigt von Kölns Erzbischof Joachim Meisner am Ostersonntag. Die Kirche sei eine „österliche Anti-Tod-Bewegung Gottes in der Welt“, befand der umstrittene Kardinal.

Einmal mehr wetterte der erzkonservative katholische Gottesmann dabei in seiner Predigt gegen Abtreibung, die er als das „Töten der schwächsten Menschen“ bezeichnete. So sage die Kirche dem Arzt in der Frauenklinik, „deine Hände sind nicht zum Töten da, sondern zum Heilen und Lindern“.

Ostern sei eine „radikal neue Schöpfung“, bei der der Tod abgeschafft sei, sagte Meisner weiter. Das menschliche Leben definiere sich für Christen von seinem Ende her, jedoch werde der Tod in der Gesellschaft weitgehend ausgeklammert. Über Europa liege „wie ein dichter Nebel ein rein horizontales, innerweltliches Denken“, bei dem viele Menschen meinten, das Heil aus eigenen Kräften erlangen zu können, so Meisner, der sich immerhin diesmal unappetitliche historische Vergleiche verkniff.