Grüner Vesper soll Ateliers retten

Köln taz ■ Bananensprayer Thomas Baumgärtel hat Landesbauminister Michael Vesper dazu aufgefordert, den Künstlern auf dem Clouth-Gelände in Nippes zu helfen. In einem Brief an den grünen Minister legte Baumgärtel als Sprecher des Kunstprojekts Cap-Cologne zudem „Einspruch gegen den geplanten Abriss und die Neubebauung des Clouth-Geländes“ ein. Die Stadt solle ihre kulturellen Ressourcen nicht zerstören. Weiter forderte er eine „Festschreibung der durch Eigenleistung geschaffenen günstigen Mietkonditionen“ sowie langfristige Nutzungs- und Mietverhältnisse. Eine Zerstörung der Atelierräume, in die die Künstler viel Zeit und Geld investiert hätten, bedeute für viele „das Aus der künstlerischen Existenz“.

Auch die Kölner Grünen und die PDS hatten erst kürzlich „sozial verträgliche Lösungen“ für die Künstler gefordert. Außerdem setzten sie sich für sozialen Wohnungsbau bei der geplanten Neubebauung des Geländes mit Einfamilienhäusern, Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen ein.

Demgegenüber erklärte CDU-Stadtkämmerer Peter-Michael Soénius am Freitag, ein Erhalt der Gemeinschafts- und Einzelateliers bedeute für die Stadt den Verlust von etwa vier Millionen Euro an Einnahmen. Den Künstlern seien mehrfach Ersatzstandorte genannt worden. So seien „mindestens 120 Ateliers“ unter anderem im Poller Hafen und in den Hallen Kalk geplant.

Die Stadt hatte das Gelände im Jahr 2003 gekauft. Der Kämmerer will mit den Erträgen andere städtische Großprojekte wie das „ICE-Terminal-Messe“ in Deutz finanzieren. ifa