Iraker an Verletzungen gestorben

BERLIN taz | Der Iraker Azad H., der in einer Imbissbude in Roßlau in Sachsen-Anhalt schwere Brandverletzungen erlitten hatte, ist tot. Der Asylbewerber starb am vergangenen Dienstag in einem Spezialkrankenhaus in Halle, nachdem er dort zwei Wochen im künstlichen Koma gelegen hatte.

Der 28-Jährige war am 30. Juni unter mysteriösen Umständen bei einer Explosion in der Dönerbude verletzt worden (taz berichtete). Bis heute steht nicht fest, warum es zu dem Unfall kam – jedoch fand die Spurensicherung vor Ort Reste eines Brandbeschleunigers. Die Polizei ermittelt derzeit in alle Richtungen, auch eine rechtsextreme Tat oder Selbstverstümmelung wird nicht ausgeschlossen. Azad H.s Aussage in der Tatnacht war: „Die Nazis haben mich fertiggemacht.“ Eine Obduktion soll nun Klarheit darüber bringen, was wirklich geschehen ist.

H. lebte zusammen mit seiner Frau und zwei Töchtern in einem Asylbewerberheim im rund 25 Kilometer entfernten Möhlau. Das Heim ist bekannt für seinen schlechten Zustand, die örtliche Ausländerbehörde gilt als streng. Die Bewohner fordern nun die Verbesserung der Lebensbedingungen, Vertreter der Partei Die Linke und der Grünen fordern die Schließung des Hauses. GRE