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Vorzügliches Frühlingsfutter: Frisches und Fisch

Viel Obst und Gemüse frischen die Vitaminreserven des Körpers auf, wappnen gegen Frühjahrsmüdigkeit und lassen Winterspeck schmelzen

Es gibt keinen Grund, seine Essgewohnheiten nach dem Winter zu ändern. „Viele Leute sollten vielmehr überhaupt ihre Ernährung umstellen“, urteilt Arne Behnck. Der Berliner Ernährungsberater empfiehlt leichte Kost mit wenig Fett und Kalorien. Konkret: „Wenig Fleisch, viel Fisch und Salate.“

Nach den kargen Kohlmonaten wird das Angebot an Gemüsesorten und Obst wieder größer – ein idealer Zeitpunkt, um mit dem Gesünderessen zu starten. Überdies lässt sich so überschüssigen Pfunden zu Leibe rücken. Denn bekanntlich legen die meisten Menschen in den Wintermonaten an Gewicht zu. Sie bewegen sich weniger als im Sommer, essen deftiger, knabbern mehr Süßes und Salziges und trinken häufiger Alkohol.

Nun also Verzicht? Im Gegenteil, beruhigen Ernährungsexperten. Die Devise: „Sich satt essen – und zwar mit Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Salat.“ Es sollten mehr pflanzliche Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, Fleisch dagegen nur noch ein- bis zweimal pro Woche als Beilage. „Gemüse und Salat machen nicht dick, solange Gemüse nicht mit fetttriefenden Soßen zubereitet oder der Salat in Mayonnaise oder ölhaltigen Dressings ertränkt wird“, erklärt Klaudia Pütz von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik. „Alle Gemüse- und Obstsorten außer Avocado und Oliven bestehen überwiegend aus Wasser und sind zudem nahezu fettfrei.“ Zusätzlich sollten Brot, Nudeln und Reis – alles am besten aus Vollkorn – und Pellkartoffeln gegessen werden. Sie sättigen, liefern Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Wichtig ist zudem, ausreichend zu trinken. „Mindestens zwei Liter am Tag“, rät Behnck. „So viel Flüssigkeit verliert der Körper nämlich durch Schwitzen, Atmen und Urinieren.“ Zum Ausgleich empfiehlt er vor allem Wasser und Früchtetees. Um konzentriert zu bleiben, sollte man kontinuierlich über den Tag verteilt trinken. Denn bereits ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent des Körpergewichts mindert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Wer regelmäßig Flüssigkeit zu sich nimmt, ist auch besser gegen Frühjahrsmüdigkeit gewappnet. Die entsteht, weil die steigenden Temperaturen die Blutgefäße weiten. Dadurch fällt der Blutdruck, und die Gefäße werden schlechter mit Sauerstoff versorgt. Durch die länger werdenden Tage und mehr Sonnenlicht schränkt der Körper zudem die Produktion des Schlafhormons Melatonin ein. Dafür produziert er mehr des Glückshormons Serotonin – das kostet allerdings unbewusst Kraft.

Glücklich, ausgeschlafen und schlank in den Frühling? Das hilft: Bewegung. Um nach dem winterlichen Sofaprogramm wieder in die Gänge zu kommen, eignen sich besonders Sportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Sie ermöglichen einen langsamen Einstieg und lassen sich individuell steigern. Um den gewünschten Fitnesseffekt zu erzielen, sollte man mindestens dreimal pro Woche 20 Minuten laufen, radeln oder seine Bahnen ziehen. „Zusätzlich möglichst viel Bewegung in den Alltag einbauen“, rät die Allgemeine Ortskrankenkasse. „Öfter mal das Auto stehen lassen, beim Fernsehen auf dem Heimtrainer schwitzen oder Hausarbeit als Trainingseinheit sehen.“ Denn: „Während einer Stunde Hausputz verbrennen Sie über 500 Kalorien.“ Mit einem Wisch ist alles weg? MARTINA JANNING

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