Radfahrer im Nachteil

Eine Haltebucht am Luxusquartier „Kap am Südkai“ behindert Hunderte Radfahrer an der Rheinuferstraße

KÖLN taz ■ Eine der wichtigsten Fahrradwege Kölns ist zum Nadelöhr geworden. Die tagtäglich von Hunderten von Radfahrern genutzte Nord-Süd-Verbindung entlang der Rheinuferstraße wird seit kurzem von einer Abbiegespur zur Tiefgarage der Luxussiedlung „Kap am Südkai“ und einer Haltebucht verengt. „Die Stelle ist nun so eng, dass zwei Radfahrer nicht mehr ohne Gefahr aneinander vorbeikommen“, schimpft Erich Koprowski vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Köln (ADFC).

Die Stadt hat das Problem auch erkannt – und verbietet Radfahrern, die in Richtung Norden unterwegs sind, einfach die Durchfahrt. Sie müssen laut Beschilderung vor der Südbrücke absteigen und ihr Velo auf der anderen Straßenseite bis zur nächsten Ampel schieben. „So gut wie niemand hält sich an diese unsinnige Regelung“, beobachtete ADFC-Sprecher Koprowski. Unfälle seien geradezu vorprogrammiert.

Aus Sicht des ADFC macht insbesondere die Haltebucht an der neuen Luxussiedlung keinerlei Sinn. „Das ist ein Schildbürgerstreich“, ist Koprowski erbost. Die Haltebucht müsse verschwinden, damit die Radler wieder in beide Richtungen ungehindert fahren können.

Beim Fahrradbeauftragten der Stadt Köln rennt der ADFC-Vertreter mit dieser Forderung offene Türen ein. „Das muss geändert werden“, erklärt Thorsten Claußen auf Anfrage der taz. Die Bucht sei als Wendefahrt für größere Fahrzeuge eingerichtet worden. Eine Verengung des Radweges sei jedoch nicht geplant gewesen. Um Abhilfe zu schaffen, ist ein Ortstermin mit den Planern des Straßenverkehrsamtes für den kommenden Dienstag vereinbart. „Wir wollen kein Nadelöhr“, versichert Claußen. THOMAS SPOLERT