SPD: Spenden falsch verbucht

KÖLN taz ■ Ein erneuter Finanzskandal droht die Kölner Sozialdemokraten zu erschüttern. SPD-Ratsfrau Monika Rotsch-Schultes soll als Kassiererin des Ortsvereins Bocklemünd/Mengenich im Jahre 2004 ihrer Partei selbst getätigte Spenden in Höhe von 1.500 Euro verschwiegen haben. Außerdem soll die Kommunalpolitikerin ohne Wissen des Vorstands rund 1.000 Euro aus der Parteikasse für ihren Wahlkampf genutzt haben. Weitere knapp 1.700 Euro sollen in der Kasse fehlen. Die Vorwürfe sind in einem Brief des Vorstandes der SPD-Bocklemünd an ihre Mitglieder formuliert. Das Schreiben liegt der taz vor.

Der Vorstand habe vergeblich versucht, gemeinsam mit Rotsch-Schultes die Unregelmäßigkeiten zu klären, heißt es in dem parteiinternen Brief. Das Vertrauensverhältnis sei „irreparabel gestört“, eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr vorstellbar.

Rotsch-Schultes war von 2001 bis Januar 2005 Schatzmeisterin des Ortsvereins im Kölner Westen. Der Vorstand des Ortsvereins will die Genossin nun aus der Partei ausschließen lassen. Dazu beantragt die Bocklemünder SPD-Spitze ein Parteiordnungsverfahren. Rotsch-Schultes war für eine Stellungnahme gestern nicht erreichbar. TOS