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NACH MORD IM GERICHTSSAALMahnwache am Brandenburger Tor

Mehrere hundert Menschen haben am Freitagabend vor dem Brandenburger Tor der getöteten Ägypterin Marwa El-Sherbini gedacht. „Gegen Islamophobie und Diskriminierung“, stand auf einem Transparent. In dem Aufruf der Initiative Berliner Muslime und der Islamischen Föderation in Berlin hieß es, die Kundgebung sei „ein Zeichen der Solidarität mit der Familie, der Bestürzung über diese erschreckende Tat und unser Unverständnis über die Reaktionen der Öffentlichkeit“. Unter den Demonstrierenden waren viele Muslime. Einige Frauen mit Kopftuch hielten etwa ein Transparent hoch, auf dem zu lesen war: „Ein Mord am Landgericht – keiner redet, keiner spricht.“ Viele Teilnehmer wenden sich auch allgemein gegen die Diskriminierung von Muslimen. Organisator Khaled El-Baher, 34, sagt: „Es leben vier Millionen Muslime in Deutschland, viele davon mit deutschem Pass – aber wir werden immer noch als Ausländer betrachtet.“ Die Regierung, aber auch die Medien müssen ihre Zurückhaltung aufgeben und klar benennen, dass ein Mord auch ein Mord ist.

Die 31-jährige Ägypterin war am 1. Juli im Dresdner Landgericht von einem 28-jährigen Mann mit zahlreichen Messerstichen umgebracht worden.

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