Nicht verpassen!
: Album der Arten

„Das geheime Leben meiner Freundin“, 20.15 Uhr, ZDF

Was würden Sie tun, wenn Ihre beste Freundin plötzlich stirbt und Sie als Alleinerbin bestimmt hat? Erstmal in die Wohnung der Verstorbenen ziehen, sich ihre Plastikfingernägel ankleben und ihre Kleider tragen? Das kommt wohl eher selten vor. In dem skurrilen Krimi „Das geheime Leben meiner Freundin“, nach einem Roman des Holländers Maarten t’Haart, dafür umso konsequenter.

Nach dem überraschenden Tod der Chemielaborantin Roos Berger sieht sich deren Freundin Leonie Krüger (Mariele Millowitsch) mit einer merkwürdigen Erbschaft konfrontiert: drei Katzen und ein Haufen Geld. Leonie siedelt kurzerhand in die geräumige Wohnung der Toten um und führt mit deren Katzen Gespräche der speziellen Art: „Statt faul rumzuliegen, sag mir lieber, wo der Schlüssel ist oder räum wenigstens hier auf.“ Alles klar, Herr Kommissar.

Schon am nächsten Tag taucht Roos’ Freund Fred (Jürgen Vogel) auf und weigert sich vehement, an einen natürlichen Tod zu glauben. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach eventuellen Mördern. Sie treffen dabei auf ein obskures Album der Arten: ein verwirrtes Mädchen, einen debilen Spanner, ehrgeizige Laborangestellte samt bösen Ehefrauen, eine giftige indische Pflanze – bis sie schließlich die Sadomasoseite von Roos entdecken.

Doch komme, was da wolle – Leonie und Fred sind selbst da nicht aus der Ruhe zu bringen, und man ertappt sich bei der Frage: Sind die beiden nun besonders cool oder irgendwie nicht ganz helle? Egal, die ganze Geschichte ist zwar nicht sehr tiefgründig, aber schön absurd und unterhaltsam bis zum Schluss. OLGA-LOUISE DOMMEL