Castro-Trauer und Riesenposter

Kuba: In dem kommunistischen Land ordnete Präsident Fidel Castro drei Tage Staatstrauer an. Die Medien hatten zuvor Weisung, den Gesundheitszustand des Papstes zu ignorieren. Freitagabend erhielt Kardinal Jaime Ortega die Erlaubnis, im Fernsehen zu Gebeten aufzurufen.

Chile: In der Hauptstadt Santiago standen 5.000 Zuschauer eines Fußballspiels zu einer Gedenkminute für den Papst von ihren Sitzen auf.

Mexiko: Während der Messen in einigen Kirchen wurden riesige Poster mit einem Bild von „Juan Pablo“ vor dem Altar heruntergelassen. Mancherorts, wie in Ciudad Juárez, sind die Kirchen bereits seit Freitag 24 Stunden am Tag geöffnet, damit die Gläubigen vom Papst Abschied nehmen können.

Brasilien: Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Geraldo Majella Agnelo, sagte, die Brasilianer fühlten sich nun wie „Waisenkinder“.

China: Sowohl die offizielle katholische Kirche – die den Papst nicht als Oberhaupt anerkennen darf – als auch die papstloyalen, unterdrückten Katholiken haben ihr Beileid per Telegramm an den Vatikan übermittelt. Sogar die staatliche Patriotische Vereinigung Chinas sprach dabei von einem „großen Verlust“. Die Untergrundkatholiken hielten in zahlreichen Städten Messen ab. Erst letzte Woche hatten die Behörden nach Angaben des Vatikans drei Geistliche ihrer Kirche festgenommen.

Philippinen: Millionen Gläubige des vornehmlich katholischen Landes trauerten. In überfüllten Kirchen brachen bei Messen für den Papst viele Gläubige in Tränen aus. Der Erzbischof Gaudencio Rosales rief die Katholiken dazu auf, den Papst in Erinnerung zu behalten.

Japan: Die Überlebenden der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki versammelten sich zu einer öffentlichen Trauerfeier. Johannes Paul hatte 1981 die beiden Städte besucht und zum Weltfrieden aufgerufen.

Spanien und Portugal: In den katholischen Ländern gedachten tausende Menschen auf Straßen, Plätzen und Wallfahrtsorten in stiller Trauer des Papsts. Viele trugen Kerzen, beteten und weinten. In Spanien ist der heutige Montag nationaler Trauertag.

Griechenland: Die orthodoxe Kirche sprach den römisch-katholischen Christen ihr Beileid aus. Erzbischof Christodoulos würdigte den Papst für seine Bemühungen um Frieden und Aussöhnung. Die Presse lobte Johannes Paul II. dafür, dass er sich im Jahre 2001 für die Kreuzzüge entschuldigt hatte.

Kenia: Tausende Menschen „strömten“ laut Korrespondentenberichten am Sonntagmorgen in die Kirchen. Vor der Basilika der Heiligen Familie in Nairobi wurde die Vatikanflagge auf halbmast gesetzt.