DAS GIBT ZU DENKEN

Deutscher Spargel (ca. 300) wird für gemeinhin von polnischen Erntehelfern gestochen. In diesem Jahr allerdings, so befürchtet die Vereinigung der Spargelbauern in Niedersachsen nach Angaben der Deutschen Presseagentur, könnten diese kollektiv zu Hause bleiben. Grund hierfür sei der Beitritt Polens zur EU, vielmehr die damit verbundene Sozialversicherungspflicht, die den Nettolohn der Spargelstecher noch weiter sinken lässt. Zumindest der Weg bis zu niedersächsischen Ackerfurchen dürfte sich also kaum mehr rechnen. Warum man, unter den Bedingungen von Hartz IV, die Spargelernte nicht auch mit hiesigen Helfern einfahren könnte, hat die Nachrichtenagentur dpa übrigens ebenfalls eruiert: „Deutsche Arbeitslose seien für diese Arbeit zu unzuverlässig.“ Vielleicht lebt das aristokratische Gemüse aber gerade von der Aura seiner quasi internationalisierten Produktionsbedingungen. Sonst wird der Spargel bald zur profanen Bohne.