„Es rollt ganz gut“

FERIENPROGRAMM Im Focke Museum werden Autos mit umweltfreundlichen Antrieben gebaut

■ 63, arbeitet seit 1997 als Museumspädagogin beim Focke-Museum. Die Ingenieurs-Kunst hat Sie sich selbst angeeignet.

taz: Frau Niehuis, welcher Autoantrieb ist Ihnen am liebsten, etwa Wasserstoff?

Judith Niehuis: Damit experimentieren wir nicht. Im Focke Museum dürfen wir nicht mit Feuer und Verpuffung arbeiten, wegen der alten Exponate. Die Autos, die wir bauen, haben keinen Motor. Stattdessen nehmen wir Mausefallen.

Wie funktioniert das?

Die Mausefalle sitzt zwischen den Achsen. Daran wird ein Band geknotet, das mit der Hinterachse verbunden ist. Wenn man sie loslässt, überträgt sich die Kraft auf die Achse.

Das reicht, um ein Auto anzutreiben?

Es rollt ganz gut, vielleicht zehn bis 20 Meter. Wir versuchen auch ein Fahrzeug zu bauen, das mit einem Luftballon betrieben wird. Der Rückstoß der entweichenden Luft bringt das Fahrzeug zum Rollen.

Bauen Sie auch Solar-Autos?

Dafür haben wir eigene Termine, am 3. März und am 7. April. Morgen haben wir nur vier Stunden, in der Zeit kann man das nicht leisten. Da müsste ich zu viel vorbereiten.

Verständlich!

Außerdem ist das ja auch für Sechsjährige noch zu schwer. Mit unserem Ferienprogramm wollen wir den Kindern einen Einblick in den technischen Alltag geben: Wie startet eine Rakete, warum schwimmt ein Schiff. Heute stellen wir an Spielzeug-Autos das Prinzip verschiedener Antriebe vor.

Und alles ohne fossile Brennstoffe…

Sicher, das ist sehr umweltfreundlich. Vielleicht fahren wir dann ja bald alle mit Mausefallen-Autos. INTERVIEW:
JPB

10 Uhr, Focke Museum

Weitere Termine: 27. 3 und 3. 4.