„Direkt vor deiner Nase“

10. Fußball-Amateur Hallenmeisterschaft

51, ehemaliger Schiedsrichter der 2. Bundesliga und Herausgeber der Amateurfußballzeitung Fußball-Vorschau; Sprecher des Hamburger Fußball-Verbands.

taz: Herr Byernetzki, welche Faszination geht vom Hallenfußball aus?

Carsten Byernetzki: Das Hautnahe. Du kriegst jeden Ruf, jeden Laut mit. Die Spieler laufen direkt vor deiner Nase vorbei. Außerdem ist Hallenfußball schnell und es fallen viele Tore. Die Spiele gehen zwar nur zweimal sieben Minuten, aber wenn es am Ende 3:3 ausgeht, ist das nichts Ungewöhnliches.

Färbt die Popularität des Rasenfußballs auf Hallenturniere ab?

Auf jeden Fall. Die heutige offizielle Hallenmeisterschaft ist der Treffpunkt der kompletten Hamburger Amateurfußball-Szene. Teams und Publikum kommen aus allen Ecken der Stadt zusammen: die Oberligisten Altona 93, Bergedorf 85 und Norderstedt. Das diesjährige Zugpferd ist der Regionalligist FC St. Pauli II. Der Gewinner und der Zweitplatzierte qualifizieren sich für den Schweinske-Cup 2012, das Hallenfußball-Turnier der Profis.

Bei den Profis konnte sich Hallenfußball nie richtig durchsetzen. Ist die Verletzungsgefahr zu hoch?

Nein, gar nicht. Hallenfußball haftet ja immer noch ein freundschaftlicher Charakter an, und so werden die Zweikämpfe entsprechend geführt. Die Profis haben auf Grund der kürzer gewordenen Winterpause schlicht keine Zeit mehr dafür. Das ist das Hauptproblem.

Was war der Anlass, ein Hallenfußball-Turnier für Amateure zu veranstalten?

Das ist gewachsen. Damals, als der Schweinske- noch Ratsherren-Cup hieß, haben die Veranstalter schon Qualifikationsspiele für Amateurmannschaften angeboten. Daraus ist vor zehn Jahren die Hallenmeisterschaft entstanden. INTERVIEW: EFK

Eintritt: 1 Euro, ermäßigt 5 Euro, 17:30 Uhr, Alsterdorfer Sporthalle, Krochmannstraße 55