Ein Covergirl am Kap Hoorn

Freya Hoffmeister macht Dinge, die noch keiner zuvor getan hat – und anderen Menschen verrückt vorkommen. Am Montag wieder: Da hat die Husumerin das Kap Hoorn erreicht – mit einem Paddel-Boot.

Es ist eines der gefährlichsten Seegebiete der Welt. Fast alles, was die Seefahrt schwierig machen kann, gibt es dort gleichzeitig: Es stürmt ständig, die Strömungen sind stark, Eisberge schwimmen im Wasser – dazu regnet es 300 Tage im Jahr. Dichter Nebel behindert die Sicht.

Es ist einer der härtesten Prüfungen für Kapitäne, Segelschiffe am Kap Horn entlang zu navigieren. Es zu schaffen, ist eine Auszeichnung. Doch für Hoffmeister ist das auch im Kajak nur eine Zwischenstation – sie will ganz Südamerika umrunden mit ihrem kleinen Kajak. In drei Etappen von je acht Monaten will sie die rund 24.000 Kilometer bezwingen.

Im Januar 2008 umrundete Hoffmeister mit ihrem Bötchen Neuseeland, ein Jahr später Australien – jeweils in Rekordzeiten. Als Profi-Abenteurerin sieht die 47-Jährige sich trotzdem nicht. Sie betreibt zwei Eiscafés und einen Weihnachtsladen in Husum. Sie war Kunstturnerin, hat Bodybuilding betrieben und ist Fallschirm gesprungen.

Warum macht sie die Südamerika-Tour? „Es gibt keinen tieferen Sinn“, sagte sie vor ihrer Abreise dem Hamburger Abendblatt. Es gehe um sportlichen Ehrgeiz. Ihre Tour um Australien sei schwer zu steigern gewesen. Inseln zu umrunden, reize sie nicht mehr, darum müsse es der nächste Kontinent sein: „Aber vielleicht paddel’ ich zum Aufwärmen ja einmal um Irland.“

Auf ihrer Website sammelt Hoffmeister Medienberichte über sich. Sie sind Teil ihrer Trophäensammlung. „11 x Covergirl“ steht etwa unter einem Bild, das 15 Titelseiten von Regionalblättern aus dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag zeigt. Unter einem Ausriss des Abendblatt-Interviews schreibt sie: „Eine GANZE Seite! Ohne Werbung!“. Für die Coverfotos von Magazinen hat sie eine eigene Rubrik eingerichtet. DKU