: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Gleich am Anfang mal ein Vorgriff auf die weitere Zukunft, die sich aus einem längeren Winterschlaf zurückmeldet, die Mobylettes nämlich, die nächsten Freitag ihren irgendwo zwischen den Ronettes und Hildegard Knef beheimateten Soul-Beat im Roten Salon spielen werden. Ladies and Gentlemen, machen sie sich bereit und locker in den Knien! Aber jetzt wieder alles brav der Reihe nach: Heute am Freitag hätte man da zum Beispiel den Plattenspieler-Termin mit Thomas Meinecke im HAU 2, und diese Abende folgen dem schlichten Prinzip, dass der Autor und FSK-Musiker mit einem Gast über Schallplatten plaudert, deren Plattenhüllen an die Wand projiziert werden. Und wenn man sich auch wünschen würde, dass sich Meinecke etwas mehr um eine Gesprächsdramaturgie bemühen würde und zwischendurch mal einige Fäden zusammenknüpfen, anstatt sich im Zweifelsfall doch nur für das Jahr zu interessieren, in dem so eine Platte erschienen ist … trotzdem geht man halt doch immer wieder zu diesem Plattenspieler, weil man eben wissen will, was die Menschen so alles daheim an Platten stehen haben. Heute Abend lernt man in Auszügen die Sammlung von dem Seltsammusiker (remember Die tödliche Doris) und Elfenforscher Wolfgang Müller kennen, der diesmal Meineckes Gast ist. Könnte eine Art Séance werden. Seltsame Rituale darf man auch am Donnerstag im Festsaal Kreuzberg erwarten mit The Devil’s Blood, deren Musiker sich gern mit Tierblut übergießen vor den Auftritten und auch das Zungenreden üben, wobei ihnen dabei Satan selbst die Texte zuplaudern soll. Die Musik dagegen ist weitgehend harmloser, psychedelisch angefütterter Hardrock. Dazu gibt es noch Urfaust mit leierndem, stoischen Black Metal, wie die Teufelsblütler gleichfalls aus den Niederlanden. Für alle, die stark genug in ihrem Glauben sind.
■ Plattenspieler: HAU 2, Fr, 20 Uhr. 8 €
■ Devil’s Blood: Festsaal Kreuzberg, Do, 20 Uhr. VVK: 17 €
■ Mobylettes: Roter Salon, 13. 1., 24 Uhr
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