Mehr Integration!

MIGRANTEN Türkischer Bund will Mittelsicherheit für Bildung und eine Reform der Ausländerbehörde

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) fordert vom Senat größere Anstrengungen bei der Integration von Zuwanderern. So sollten etwa in einer konzertierten Aktion die Bildungs- und Arbeitsmarktchancen für migrantische Jugendliche verbessert werden, sagte der Vorstandssprecher des türkischen Dachverbandes, Alisan Genc, am Donnerstag. Dazu solle der Senat auch eine Bindung von Haushaltsmitteln für junge Migranten diskutieren. Die bislang meist von freien Träger angebotenen Maßnahmen könnten effektiver werden, so Genc.

Weiter spricht sich der Türkische Bund für eine Reform der Ausländerbehörde aus. Die Beschwerden über das unangemessene Verhalten von Sachbearbeitern gegenüber Ausländern, deren Begleitern und Anwälten hätten im vergangenen Jahr sehr zugenommen, sagte Vorstandssprecher Hilmi Kaya Turan. Eine größere Willkommenskultur sei vonnöten. Schließlich prägten die Behördenmitarbeiter auch das erste Deutschland-Bild von Ausländern. Turan plädierte dafür, die Zuständigkeit für die Ausländerbehörde von der Innenverwaltung weg zur Senatsverwaltung für Arbeit und Integration zu verlagern.

Als Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2012 nannten die Vorstandsmitglieder des TBB neben der Förderung der Integration von Zuwanderern den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Mit Blick auf die Mordserie der Zwickauer Nazizelle sagte Turan, es gebe große Ängste in der türkischen Gemeinschaft: „Die Unsicherheit ist groß.“ Rassismus als gesellschaftliches Phänomen sei in Deutschland immer ausgeblendet worden. (epd)