Den Islam kennen und verstehen

Austauschschüler aus 16 Ländern lernen in Köln, was es mit dem muslimischen Glauben auf sich hat. Sie besichtigen Moscheen und suchen den Kontakt mit Migranten

KÖLN taz ■ Das Mädchen kommt aus Pennsylvania. Tausend Schüler gehen auf ihre Heimatschule, darunter nur ein islamisches Kind. Was der Islam ist, fragt sie sich erst seit dem 11. September 2001, als Freunde bei den Anschlägen auf das Pentagon starben. Jetzt lebt sie für ein Jahr als Austauschschülerin in der Bundesrepublik, und hier möchte die Amerikanerin mehr über den muslimischen Glauben erfahren. Genau das soll an diesem Wochenende geschehen, wenn 27 Austauschschüler aus 16 Nationen das Projekt „Dialog mit dem Islam“ in Angriff nehmen.

Sie sind auf Einladung des „American Field Service“ (AFS) nach Köln gekommen, der weltweit größten gemeinnützigen Schüleraustausch-Organisation. Bis Sonntag werden die Jugendlichen an Workshops und Besichtigungen teilnehmen, um den Blick für den Islam zu schärfen. Besuche im Begegnungszentrum für muslimische Frauen und in einer Moschee sind ebenso geplant wie eigenständiges Arbeiten: Die Schüler befragen Muslime in Köln, wie sie sich aufgenommen fühlen.

Das Dialog-Wochenende findet zum dritten Mal in Köln statt, auch auf Bemühen der grünen Bürgermeisterin Angela Spizig, selber ehemalige AFS-Stipendiantin. „Kölns touristische Seite kennen zu lernen, steht im Hintergrund“, sagt AFS-Betreuer Martin Haberstroh. Es gehe um den Islam, nicht um den Dom.

BENJAMIN TRIEBE