: Die Frage des richtigen Zeitpunkts
Was man wann zu tun oder auch zu lassen hatte, stand alles mal in den Sternen. Musste man nur einen Sterndeuter befragen, wobei diesem Berufsstand im Lauf der Jahrhunderte doch ein wenig die Autorität abhandengekommen ist im Lichte neuerer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und weil man halt nicht mehr so ungebrochen an höhere Mächte glauben wollte, denen man sich blind anvertrauen kann. Aber die alten Fragen sind ja doch geblieben, und dabei wendet man sich mittlerweile wieder gern der Philosophie zu. Auch im Roten Salon der Volksbühne gibt es jetzt dafür eine neue Reihe, „Überstürztes Denken“, in der man einmal im Monat die „öffentliche ‚Verfertigung der Gedanken beim Reden‘ “ etablieren will. Heute Abend ist dabei Felix Ensslin, Theorieprofessor an der Kunstakademie Stuttgart, zu Gast, der in seinem Vortrag „Immer zu früh, immer zu spät: Zur Unzeit des richtigen Zeitpunkts“ eben der Frage der Planbarkeit des richtigen Zeitpunkts nachgeht. Konfrontiert mit der Einsicht, dass der richtige Zeitpunkt sich immer in der Unzeit ereignet und nur dort ergriffen werden kann. TM
■ Roter Salon, Rosa-Luxemburg-Platz, Dienstag, 20 Uhr. 8/6 €
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
