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Bürgermeister will kein „Mayor for Peace“ sein

Die Hamburger Gruppe der „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs“ hat sich enttäuscht über die bisherige Weigerung des Ersten Bürgermeisters geäußert, der von den Stadtchefs Hiroshimas und Nagasakis gegründeten weltweiten Bewegung „Mayors for Peace“ beizutreten. Ole von Beust habe über eine Mitarbeiterin ausrichten lassen, „dass er nicht gewillt ist, die Mitgliedschaft oder Unterstützung 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima für Hamburg zu bestätigen oder zu erneuern“, sagte der Arzt Herbert Richter-Peill.

Schon 1982 schlossen sich die ersten Städte zusammen, um für die globale Abrüstung aller Atomwaffen einzutreten. Inzwischen unterstützen mehr als 700 Bürgermeister aus 108 Ländern die Organisation. Allein aus Deutschland sind über 100 Städte dabei – Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) ist gar Vizepräsident. „Ich möchte Ihnen mitteilen“, schrieb die Senatskanzlei an Richter-Peill, „dass die Freie und Hansestadt Hamburg kein Mitglied dieser Vereinigung ist“. Jedoch begrüße man „das Interesse Ihrer Organisation an der Mitarbeit bei ‚Mayors for Peace‘, da sie Ausdruck einer aktiven Teilnahme der Bürgergesellschaft ist“.

Den GALiern Christian Maaß und Manuel Sarrazin wurde auf ihre Anfrage zur Mitgliedschaft Hamburgs bei „Mayors for Peace“ kühl beschieden: „Der Senat hat sich damit nicht befasst.“ Beust-Sprecher Lutz Mohaupt kündigte gestern gegenüber der taz jedoch eine Prüfung an: „Es wird noch einmal recherchiert, wie die Sachlage ist.“ Markus Jox