Grüne stellen Anfrage zu V-Mann Bernd Kirchner

EX-AGENT Die niedersächsischen Landtags-Grünen wollen wissen, warum er abgeschaltet wurde

Dass er mit der Polizei zusammenarbeitete, ist dem einstigen V-Mann Bernd Kirchner schlecht bekommen. Jahrelang hatte er aus dem hannoverschen Rotlichtmilieu berichtet, war dem VW-Skandal auf der Spur und den Hells Angels. Dann wurde er vorzeitig abgeschaltet – und fallengelassen (taz berichtete).

Die grünen Landtagsabgeordneten Helge Limburg und Ursula Helmhold haben jetzt zwei kleine mündliche Anfragen an die niedersächsische Landesregierung gestellt, die diese in der Plenarsitzung am Freitag beantworten muss. Die beiden Abgeordneten wollen wissen, „aufgrund welcher Erkenntnisse und Daten“ die Abschaltung von V-Personen veranlasst wird und wieso die „möglichen hervorragenden Bewertungen Kirchners“ dabei keine Rolle spielten.

Außerdem fragen die grünen Abgeordneten, wie V-Männer nach ihrer Abschaltung durch die Polizei betreut werden – bis heute hat Kirchner noch keine neue Biografie bekommen. „Es kann doch nicht sein, dass jemand als V-Mann arbeitet und dann im Stich gelassen wird“, sagt Helge Limburg.

Kirchner selbst vermutet, dass er „einigen Leuten zu nahe gekommen“ sei – er hatte an seine Führungsbeamten auch Informationen über Unternehmer, Polizisten und Staatsanwälte gegeben, die offenbar gute Kontakte zur Halbwelt hatten.

Seine Führungspolizisten hatten sich seinerzeit hinter ihn gestellt – worauf das Polizeipräsidium ihnen jeden Kontakt zu Kirchner untersagte. Auch darüber möchten die beiden Grünen nun Genaueres wissen. Auch der Weserkurier hat über den Fall berichtet. Die Landesregierung hat sich aber noch nie dazu geäußert. WIE