Energiesicherheit im Kaukasus

Das neue ZfT-aktuell des Essener Zentrums für Türkeistudien widmet sich einem Thema, das auch vor dem Hintergrund der Beitrittsverhandlungen der EU mit der Türkei stärker ins öffentliche Bewusstsein rückt: Die Situation im Kaukasus und die Bedeutung der Kaspischen Region für die europäische Energieversorgung. „Diese Region kann für die Energiesicherheit der EU zukünftig eine wichtige Rolle spielen, und die Türkei hätte eine Schlüsselfunktion als Transitland für den Öl- und Gastransport“, so ZfT-Direktor Faruk Sen. Der Autor Elkhan Sadikhzadeh weist in der Studie nach, dass widersprüchliche Angaben über die Energieressourcen der Kaspischen Region Teil der geopolitischen Strategien der unterschiedlichen Akteure in der Region sind. „Insgesamt ist das Rohstoffpotenzial der Region in jedem Fall hoch bedeutend“, so Sadikhzadeh. Die Energiebilanz der EU werde sich mittel- bis langfristig deutlich verschlechtern. Insbesondere bestehe in der EU der 25 eine starke Abhängigkeit von Russland. Ohne die Kaspische Region bestehe die Gefahr, dass Russland in den kommenden Jahren eine Monopolstellung auf dem europäischen Erdölmarkt erreicht. Als einziges sicheres Transitland für Energie aus dem Kaspischen Meer komme nur die Türkei in Frage.