Liegen auf Wiesen

Soft and Easy: Orchestra du Soleil in der Astra-Stube

Nach dem besonders in Italien gefeierten Debütalbum A Summerday By The Lake hat das aus München kommende „psychedelische Folk-Duo“ Orchestra du Soleil 2005 ein zweites Konzeptalbum mit dem Titel laboratoire mondial / an excursion in nuclear music veröffentlicht.

Ließe man dessen Songtitel außer Acht, wäre dies eine nette Ansammlung unkomplizierter und leichter Musik für Sommerfrischler. Französische Chansons der 70er, Folk- und Wah-Wah-Gitarren, Tapecollagen, psychedelisches Geziepe, unaufdringliche Soundscapes, die Leichtigkeit der frühen Air und eine Prise Easy Listening eines Ennio Morricone – das ergibt eine eigentümliche Mischung Supersoft-Pop. Intime Begegnungsstätten werden da ausgelotet. Das Cover zeigt ein schlafendes Pärchen.

Das aber schien Stefane Tachvighi Bauer und Silvie Penelope Schmidt nicht zu reichen. Songtitel wie „Orgon 1“, „Orgon 2“ und „Biosphere“ verweisen auf die Metaebene. Das Album soll nämlich um die Lehren Wilhelm Reichs kreisen. Erkenntnisgewinne zu dessen Themen allerdings bringen die Songs nicht. Trotzdem wirkt die Musik erotisierend.

Beim Konzert in der Astra-Stube wird es zu einer Rauminstallation kommen, in der die Zuschauer liegen sollen – was angesichts der räumlichen Beschaffenheit der Astra-Stube recht bizarr werden dürfte. Geplant ist jedenfalls ein „audiovisueller Kokoon mit Liegewiesen, Kissen, Decken und Podesten für Publikum und Musiker“. Außerdem ein Happening mit Surround-Sound und Videos utopischer Landschaften. Carsten Klook

Sa, 16.4., 22 Uhr, Astra-Stube