Spenden für den eigenen Zweck

Auch Laurenz Meyer, Ex-Generalsekretär der CDU, wollte mit Spenden sein angeschlagenes Image aufpolieren: „Mit Blick auf die Probleme vieler Menschen in diesen Tagen ist mir bewusst, dass nicht verstanden wird, dass ich seinerzeit dieses Geld angenommen habe. Ich werde deshalb diesen Betrag für wohltätige Zwecke, genauer gesagt für die SOS-Kinderdörfer spenden.“ Dies sagte Meyer am 20. Dezember 2004. „Dieses Geld“ – das waren Sonderzahlungen der RWE in Höhe von rund 128.000 Mark an Meyer, obwohl er kurze Zeit später wieder in der Firma arbeitete. Seine Ankündigung half dem 56-Jährigen nicht: Ende Dezember muss er nach wochenlangen Protesten seinen Hut nehmen. Seit Frühjahr 1999 war Meyer auch CDU-Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag.Ende März stellte sich heraus: Der CDUler hatte bis dato kein Geld an die Hilfsorganisation überwiesen. Der Geschäftsführer der SOS Kinderdörfer, Georg Willeit, sagte in einem Fernseh-Interview, es habe nach Meyers Ankündigung keinen Kontakt zu dem Politiker gegeben. Inzwischen hat Meyer das Geld an RWE zurücküberwiesen, der Konzern hat das Geld, aufgestockt auf 100.000 Euro, an die Kinderdörfer gezahlt. JOE