Bismarck bedroht

Umweltbehörde hält Modernisierung für teurer als Neubau. Bad in Altona nur auf Kosten anderer Stadtteile

Eine Modernisierung des Bismarck-Bades wäre nach Einschätzung der Umweltbehörde teurer als ein Neubau an anderer Stelle. Wie Staatsrätin Herlind Gundelach der Altonaer Bezirksversammlung mitteilte, ist die Frage, ob und wo in Altona ein neues Bad gebaut wird, Gegenstand des künftigen Bäderkonzepts. Für ein neues Bad in Altona müsste bei Wahrung der Sparvorgaben ein anderes in Hamburg geschlossen werden, gibt die Staatsrätin zu bedenken.

Gundelach reagierte damit auf einen Beschluss der Bezirksversammlung, deren schwarz-grüne Mehrheit Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (FDP) gebeten hatte, „sich dafür einzusetzen, dass ein Schwimmbad für Altonas Zentrum erhalten bleibt“. Vorrang solle dabei eine Modernisierung genießen. Sollte beides nicht möglich sein, wäre eine Sanierung mit Hilfe von Investoren zu prüfen, sprich: eine Verkleinerung, bei der ein Teil des heutigen Baus in attraktiver Lage zwischen Bahnhof und Mercado Geschäftsleuten überlassen würde. Sollte auch das nicht machbar sein, schlugen Grüne und Christdemokraten den Neubau im nahen Umkreis vor, wobei das Badeangebot nicht unterbrochen werden dürfe.

„Ich habe das nicht so verstanden, dass ein Bad grundsätzlich nicht in Frage kommt“, kommentiert GAL-Fraktionschefin Gesche Boehlich. Die Bezirksversammlung werde sich jetzt „neu verhalten“ müssen. „Wir basteln daran, dass das Bäderkonzept umgeschrieben wird“, sagt CDU-Fraktionssprecher Sven Hielscher. „Es ist definitiv die Schließung geplant“, interpretiert dagegen SPD-Fraktionschef Thomas Adrian, ein Neubau wäre viel zu teuer.

Die SPD und die Bürgerinitiative „Unser Bismarckbad bleibt“ wollen das Bad an Ort und Stelle erhalten. Das erste Drittel der Unterschriften, die für einen Bürgerentscheid nötig sind, hat die Initiative bereits abgegeben. Das Bezirksamt überprüft sie gerade. Gernot Knödler