piwik no script img

berliner szenen Nicole Kidman im Adlon

Schön festhalten

„Die ist doch gar nicht dein Typ! Zu dünn!“, sagt eine Freundin, als ich ihr erzähle, dass ich gleich Nicole Kidman im Adlon treffen werde. Als ich dann über die tiefen Teppiche des Hotels schlurfe und zuerst fast im falschen Saal bei der „Adrenaline Group“ lande, muss ich erst mal eine rauchen und Kaffee trinken. Dann schlendern ein Mann, der nicht wie ein Bodyguard aussieht – es ist Regisseur Sydney Pollack –, und Nicole Kidman einfach so an der Kaffeezapfanlage vorbei. Könnten sich ja auch zu mir setzen. Sie bevorzugen dann aber doch ein Podium vor über 100 Journalisten.

Miss Kidman spricht über die Zusammenarbeit mit dem Regisseur, dem sie total vertraut, und dem sehr sehr angenehmen Kollegen Sean Penn, der heute keine Zeit hat. Der komme in „Die Dolmetscherin“ „sehr sexy“ rüber. Sie lächelt und ihre kecke lange blonde Locke fällt fast bis aufs Mikrofon. Wenn man sie dann so anschaut, ertappt man sich dann doch, ihrem schon sehr schönen Gesicht eine gewisse Strahlkraft anzudichten. Im Dunkeln würde man sie bestimmt wie ein Glühwürmchen im Wald leuchten sehen. Sie wird gefragt, wie sie zur Rache steht, und antwortet: „Ja, wenn jemand meinen Kindern etwas antun würde.“ Aber eigentlich sei sie ein friedfertiger Typ.

Dann fragt sie einer, ob sie nicht mal wieder heiraten möchte. Holla, was für eine Frage. Kidman wird ein wenig rot und sagt, ja, sie hätte schon Lust, mal wieder zu heiraten, wenn der Richtige käme. Da sie ja so leicht ist und gerade erzählt, wie sie beim Dreh von der Vespa flog, kommt mir jetzt die Idee, sie auf dem Gepäckträger meines Fahrrades durch die Stadt zu kurven und ihr mal Kreuzberg zu zeigen. „Halten Sie sich gut fest, Miss Kidman“, würde ich ihr zuflüstern.

ANDREAS BECKER

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen