Tour de Ruhr auf kenianisch

Mehr als 32.000 LäuferInnen starteten in diesem Jahr beim weltweit ersten Twin-Marathon, der von Dortmund oder Oberhausen bis nach Essen führte. Eine Million Zuschauer sorgten für ein Volksfest

VON ULLA JASPER

In nur zwei Stunden und zehn Minuten durch acht Städte zu laufen, das geht fast nur im Ruhrgebiet – und auch nur dann, wenn man so fit ist wie Moses Masai. Der Kenianer bewältigte die rund 42 Kilometer lange Strecke gestern beim dritten Internationalen Karstadt-Ruhrmarathon zwischen Dortmund und Essen am schnellsten – auch wenn er sich am Ende über verschenkte zehn Sekunden ärgerte: „Ich wäre gerne unter zwei Stunden und zehn Minuten geblieben“, so sein lakonischer Kommentar nach 42,195 Kilometern. Doppelt feiern durften die Kenianer dennoch, weil Massais Landsfrau Mary Ptikany nach zwei Stunden und dreißig Minuten das Ziel erreichte und so für einen Doppelsieg sorgte.

Doch nicht allein die beiden Spitzenläufer machten den Marathon zu einem Mega-Ereignis: mehr als 32.000 Skater, Rollstuhlfahrer und Läufer, darunter auch die unvermeidlichen Promis von Frank Busemann über Olaf Thon bis Hera Lind, hatten sich zu dem Langstreckenlauf angemeldet und stellten damit einen neuen Teilnahmerekord auf.

Und die Veranstalter sorgten für ein weltweites Novum: erstmals wurde der Lauf als Twin-Marathon ausgetragen, bei dem Läufer entweder von Dortmund oder von Oberhausen aus starten konnten. In Gelsenkirchen trafen die beiden Läuferfelder anschließend zusammen. Damit die Läuferinnen und Läufer auch bei Laune blieben, verteilten die Organisatoren 72.000 Bananen, 27.000 Birnen, 24.000 Äpfel, 8.000 Portionen Kartoffelsuppe und 7.200 Kästen Getränke.

Mehr als eine Million Zuschauer und 29 „Vergnügungsstationen“ entlang der Strecke sorgten zudem dafür, dass auch all diejenigen gut unterhalten wurden, die selber nicht die Laufschuhe schnüren wollten.