Seegüterumschlag in Niedersachsen schrumpft

WELTHANDEL Häfen verzeichnen im ersten Halbjahr Rückgang von 17 Prozent. Einzelne Güter legen zu

Die niedersächsische Seehafengruppe hat im ersten Halbjahr 2009 nur 26,648 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen – 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Wirtschaftskrise habe weite Teile der Branche erfasst, sagt der Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, Andreas Bullwinkel. Daher seien die niedersächsischen Seehäfen auf diese Entwicklung vorbereitet gewesen.

Die Entwicklung ist bei den verschiedenen Häfen und Gütern recht unterschiedlich. Wilhelmshaven, mit 18 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2009 größter Hafen im Verbund, verzeichnete ein moderates Minus von zwölf Prozent. Hier werden vor allem Rohöl, Mineralölprodukte und Kohle umgeschlagen. Brake mit dem zweitgrößten Gewichtsvolumen (2,1 Millionen Tonnen) büßte 32 Prozent ein, was vor allem am schwachen Umschlag mit Holz sowie Getreide und Futtermitteln lag.

Am härtesten traf die Krise den kleinen Hafen Leer. Hier halbierte sich der Umschlag auf knapp 30.000 Tonnen. Cuxhaven litt an seiner Abhängigkeit vom Automobil-Export und verlor 38 Prozent.

Emden schlug 31 Prozent weniger um. Das lag vor allem an Papier und Zellstoff sowie dem schwachen Automobilmarkt. Ein Plus bei Windenergieanlagen von 18 Prozent glich das zum Teil aus. Nordenham verlor elf Prozent, Stade 17, steigerte sich jedoch beim Aluminium. Nur der Minihafen Oldenburg schaffte es, der Krise zu trotzen: Er verdoppelte seinen Umschlag. KNÖ