… UDO WALZ?
: Sich einen Job bei „Bild“ wünschen

Wenn ein Friseur seinen 65. Geburtstag feiert, ist das eigentlich nichts Besonderes. Es sei denn, er heißt Udo Walz. Dann berichten selbst seriöse Nachrichtenagenturen Tage vorher. Ein Grund für das rege Medieninteresse dürfte sein, dass sich Walz in den letzten 51 Jahren ein Imperium geschaffen hat: neun Filialen, drei davon auf Mallorca. Dass sein Geschäft in den nächsten Jahren noch wächst, ist nicht ausgeschlossen. Walz: „Ich arbeite, bis ich im Salon tot umfalle.“

Mit 14 Jahren macht Walz ein Praktikum in einem Friseursalon, beginnt anschließend eine Lehre in Stuttgart. 1968 eröffnet er seinen ersten Salon in Berlin. Heute ist Walz der „Lieblingslockenwickler“ der Kanzlerin und der Regenbogenpresse. Man munkelt, dass er schon mal ganz journalistenfreundlich den ein oder anderen Satz mit „Udo Walz findet, dass“ einleitet. Er selbst sagt, er gebe jede Woche 200 Interviews. „Jeder Journalist in Deutschland hat meine Handynummer“, sagt Walz und unterstreicht damit, was sowieso schon alle wissen: Walz liebt die Medien, die Medien lieben Walz. Über 20 Seiten lang ist die Bilderstrecke, die Google anzeigt, wenn man seinen Namen eingibt; über die Hochzeit mit seinem Lebensgefährten vor einem Jahr berichteten alle Klatschblätter.

Ein letztes Tabu in Sachen Presse kennt Walz aber doch: Die Geheimnisse seiner ausschließlich weiblichen und meist prominenten Kundschaft verrät der Starfriseur nie. Vielleicht wünscht er sich ja gerade deshalb, einen Tag bei der Bild-Zeitung zu arbeiten. Da kann er endlich mal ganz ungezwungen drauflosplaudern. AHR Foto: ap