Beschmutzte Kleider

Der Preis der billigen T-Shirts: Bei einem Unglück in einer Textilfabrik in Bangladesch kommen viele Näherinnen um

BERLIN taz ■ Noch ist unklar, wie viele NäherInnen vergangene Woche starben, als ein neunstöckiges Fabrikgebäude in Bangladesch wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Zeugen berichten, dass zur Zeit des Unglücks zwischen 200 und 400 Menschen in der Textilfirma in der Stadt Savar arbeiteten; nur etwa 100 entkamen. Vermutlich gab es Baumängel. Lokale Gewerkschaften wollen jetzt klären, ob die Fabrik jemals von den Behörden überprüft wurde. Sie kritisieren, das Arbeitsrecht sei verletzt worden. Zur Zeit des Unglücks nachts um eins arbeiteten auch Frauen, was in Bangladesch verboten ist.

Die internationale Kampagne für saubere Kleidung (CCC) sieht eine Verantwortung westeuropäischer Käufer. Der Preisdruck führe zu immer schlechteren Arbeitsbedingungen. In Deutschland gehören nach CCC-Informationen Steilmann und Neckermann zu den Abnehmern. Beide Unternehmen dementierten das gegenüber der taz. aje