Denkmalschützer gegen Kommerz

BERLIN epd ■ Der Internationale Denkmalrat hat den zunehmenden Einfluss kommerzieller Interessen zu Lasten historischer Bauten kritisiert. So seien in Europa Städte wie Prag, Wien und Köln in ihrer Einzigartigkeit durch Neubauprojekte oder unsachgemäße Umbauten gefährdet, sagte Ratspräsident Michael Petzet gestern bei der Vorstellung des „Weltschadensberichtes“ seiner Organisation in Berlin. Kritisch werden in dem am Weltdenkmaltag vorgestellten Bericht auch die Folgen des Braunkohletagebaus in Deutschland am Beispiel des gefährdeten Ortes Heuersdorf in Sachsen beleuchtet. Weitere Sorgenkinder seien beispielsweise Lübeck wegen eines neuen Kaufhauses auf dem Marktplatz sowie der geplante oder teilweise schon umgesetzte Bau von Hochhäusern in München und Köln. Der Kölner Dom sei deshalb bereits in die Liste „Welterbe in Gefahr“ aufgenommen worden, fügte Petzet hinzu. Ausführlich gehen die Denkmalschützer auf die Lage in Italien ein. Kritisiert wird vor allem der Verkauf historischer Immobilien an meistbietende Investoren, ohne dass sichergestellt sei, was anschließend mit den Gebäuden passiert.